Montag, 19. November 2012

Neue Website!

Hallo liebe Surfer... (und besonderes hallo an alle, die via Joiz hierher gefunden habe...!)

Ich habe eine neue Website! Ihr findet alle Infos zum neuen Kolumnenbuch sowie zur Buchtaufe vom Montag, 26. November hier: www.katjawalder.ch

Sonntag, 26. Juni 2011

10 spannende Twitter-Pendler

Neue Listen braucht das Land!Wäre cool, wenn du und @andreashobi mal eine Pendlerliste machen würdet!" schrieb mir @leumund kürzlich per Twitter. Und er weiss, wovon er redet. Schliesslich hatte @leumund selbst kurze Zeit zuvor seine Liste der 50 spannenden Schweizer Twitterer veröffentlicht.

Ich beschränke mich im Folgenden auf 10 twitternde Lieblingspendler (in alphabetischer Reihenfolge) und überlasse die 10. Nennung euch! Bin gespannt, wen ihr noch auf die Liste setzen würdet!

@Abtmartin: Was bei anderen stumpfer Pendleralltag ist, wird bei ihm zu Poesie: Mit seinen #Bahngleichnissen hebt er das Zugfahren auf eine höhere Stufe des Bewusstseins: #Bahngleichnis: Ein Zwischenhalt schenkt neue Perspektiven.

@Andreashobi: Zugbegleiter aus Leidenschaft. Blogger aus Überzeugung (www.schweizweit.net). Hobi sieht sich als Brückenbauer zwischen der Welt des öffentlichen Verkehrs und jener des weltweiten Web 2.0. - Einsteigen!

@blickamabend: Weil er es schafft, dass Pendler-Kreti und Zugfahr-Pleti mit brombeerfarbenen Zeitungen auf den Knien friedlich nebeneinander im Abteil sitzen.

@Kusito: Hinterhältig, was dieser Berner macht: Knipst im Geheimen seinen Mitpendler und zeigt seine Trophäen auf Twitter. Aber kein Grund zur Sorge: Auch wenn es euch treffen sollte wird man euch auf den Fotos nicht erkennen. So galant ist er dann doch, dieser Kusito.

@Pixelfreund: Der Erfinder der #Reisetypen. Kleine Alltagsbeobachtungen aus dem Pendler-Alltag: "Ungenierter Businesstyp". Furzen geht besser, wenn man sich selbst nicht hört. Dank Earplugs und Sambamusik.

@Railservice: „Informiert mit Bahn, Bus und Schiff reisen“ versprechen die Köpfe hinter diesem Twitteraccount. Und sie halten ihr versprechen. Was auch immer man über für die Reise wissen will - @Railservice liefert die Antwort.

@Sbbnews: Eilmeldungen, Personenunfälle, Fahrleitungsstörungen: Hier sind wir auf dem Laufenden. Auch schön fürs Ego, weil man merkt, dass es im Rest der Schweiz harzt, während wir nach Fahrplan vorwärts kommen.

@Sbbquotes: Pendler-Dialoge, die das Zugleben schreibt. "moll, ich ha scho s'gfühl er isch füür und rauch für mich." #sbb #2.klass

@Senfwurst: Twitternder Bähnler / Bähnelnder Twitterer mit eigenem Blog. Mitverantwortlich dafür, dass die Bahnhofsuhr in Winterthur wieder richtig läuft. Guter Mann.

@???

Mittwoch, 20. April 2011

Buch oder Blog?

„Bring doch mal ein Buch raus. Ich würds kaufen“, schrieb mir Blick am Abend-Leser Jonathan. Ich weiss ja nicht recht, dachte ich. Da müsste sich erst mal ein Verlag für bescheuerte Pendler-Dialoge interessieren. Doch dann kam schon ein weitaus realistischerer Vorschlag: „Mach doch einen Blog mit deinen Kolumnen! Fürs Archiv!“ schlug Leser Danilo vor. Oho. Ein Blog. Die Idee liess mich nicht mehr los. Und darum machte ich noch gestern Nacht einen Anfang. Ihr findet auf katjawalder.blogspot.com ab sofort erstmal jene Kolumnen, mit denen alles seinen Anfang nahm: Die Leserkolumnen aus dem Sommer 08, mit denen ihr mich einen Monat lang weitergewählt habt. Da gibt’s ein Wiedersehen mit allen: Mit Hans (75), dem wandernen Herzensbrecher in Knickerbockern (er sucht heute noch eine Frau…), mit Frau Schaub, die mir auf den letzten Drücker ein mintgrünes Bad inklusiv dazugehörige Wohnung vermieten wollte („Die hat ja wohl einen Knick in der Fichte“) und natürlich mit der Selecta-Taste 13, als sie noch für Kinderschokolade stand und mir so oft das Leben rettete.

Leseanleitung: Wer die Leserkolumnen chronologisch lesen will, der Scrolle ganz nach hinten und beginne dort von hinten nach vorne zu lesen. Die neuen Kolumnen folgen nadisna

Dienstag, 19. April 2011

11. August 2008: Ihr habt mich definitiv reingewählt!

99,8 Prozent der Leser wünschen einen Blick am Abend- Job für Katja Walder! 

Nach einigen Tagen Pause ging es am 28. 8. mit meinen Kolumnen weiter - nicht mehr in der Leserkolumne, sondern als "abgefahren" - zuerst auf der Zürich-Seite, dann auch in den anderen Regionalseiten. 

8. August 2008: Post von Hans Kaspar, dem Freundlichen

90 Prozent der Blick am Abend-Leser wollen mehr von Katja Walder (Effretikon ZH)

Einstecken. Einloggen. Lossurfen. Und schon wird die S8 zum Büro. «Liebe Kolumne-Redaktion», steht da in einem weitergeleiteten Mail aus der Blick am Abend-Redaktion. Geschrieben von Leser Hans Kaspar S. Dieses Mail richtet sich also an jene Menschen, die mich vor vier Wochen als Leser-Kolumnistin ausgewählt haben. Weiter steht Erstaunliches: «Dass Katja Walders Kolumnen ein Hit sind, habt ihr ja sicher auch schon festgestellt.» Ein leichtes Kribbeln steigt mir den Hals hoch. Schlucken. Weiter. «Ich denke, Ihr solltet der Frau sofort einen Vertrag geben.» Läck. Hans Kaspar! Und ich habe Sie für diese Zeilen nicht mal mit einem Schoggi-Marienkäfer bestochen. «Mein Vorschlag, dass Blick am Abend sie behalten soll, ist natürlich auch ein bisschen egoistisch. Ich würde gern Katja Walder lesen und gelegentlich eine grottenschlechte Kolumne. Solange aber Katja dort schreibt, wird es nie wieder jemand anders geben. Und das wäre ja auch schade. Mit herzlichen Grüssen, Hans Kaspar S.» Hans Kaspar, Sie haben Recht! Nach vier Wochen räume ich diese Spalte für alle anderen. Aber nicht, ohne mich vorher - Oscar-like - zu bedanken: Beim Selecta-Automaten am Bahnhof Oerlikon («Thank you sooo much, i love your kinderschoggi!»), bei der S8-Stimme mit dem rrrollenden RRR (du nervst von EffRRRetikon bis WinteRRRthuRRR), bei allen S8-Fahrern für ihre offenherzigen Gespräche und bei allen lieben Menschen, Pendlern und Freunden des Zug-Lausch-Googlens für ihre SMS-Stimmen. Danke! Und wenn die Blick am Abend-Chefs auf Hans Kaspar hören, dann lausche ich für euch vielleicht bald Weiter... (weitere Job-Angebote an katja.walder@live.de)

Soll Katja Walder einen Job bei Blick am Abend bekommen - KatJA oder KatNEIN?

Stimmen Sie ab - per SMS mit KatJA oder KatNEIN an die Nummer 920 (70 Rp./SMS).

7. August 2008: Ein Hoch auf meine Schüchternheit

83 Prozent der Blick am Abend-Leser wollen mehr von Katja Walder (Effretikon ZH)

Rote Sneakers, gestreiftes Shirt, schönbeinig und mit verwegener Frisur betritt er das Abteil schräg gegenüber. «Ho-hoooi», möchte ich mit Augenaufschlag flöten. Und schaue stattdessen scheu zur Seite. Kurz schau ich hin. Er schaut weg. Er schaut hin. Und ich wieder weg. Erfolgloses Zug-Flirten in Reinkultur. Mein Hirn dreht im Leerlauf. Wie könnte ich bloss mit ihm ins Gespräch kommen? Und plötzlich passiert es: Er steht auf (ich schaue verkrampft aus dem Fenster), kommt auf mich zu (ich sehs aus den Augenwinkeln!) und geht (Laden runter) an mir vorbei zur schönen Blondine im Abteil neben mir. «Du kommst mir bekannt vor», begrüsst er sie strahlend. «Du bist doch Susanne!». Sie nickt. Ich schmolle. «Ich bins, Sasha, der Kolleg von Pascal.» Und schon sitzt er bei ihr. Und mir bleibt nichts anderes, als die beiden zu belauschen und mir vorzustellen, ich wäre sie. Bald weiss ich: Er wohnt in Luzern, findet Linux blöd, traut Frauen keine Computerkenntnisse zu («Im Chatten sind sie super, aber ein Word-Dokument abspeichern können sie nicht...»), hat Apollo 440 als Klingelton (Ain't talking 'bout dub), raucht selbstgedrehte Zigaretten, trifft sich heute Abend um halb sechs mit einem Freund am Bahnhof Luzern, nimmt eventuell noch einige Couch-Surfer mit, die grad bei ihm übernachten, geht am Streetparade-Wochenende ins Rohstofflager («Da muss man einfach hin, aber sonst find ich dieses WummWumm blöd.») und - auch das ist nach diesen 15 Minuten Zug-Lauschen klar - er redet viel. Zu viel. Und am liebsten über sich selber. Ein Hoch auf meine Schüchternheit!

Soll Katja Walder weiterschreiben -mehr oder weg?

Stimmen Sie ab - per SMS mit mehr oder weg an die Nummer 920 (70 Rp./SMS).

6. August 2008: Ertappt! Vom Schwindel auf Schienen

53 Prozent der Blick am Abend-Leser wollen mehr von Katja Walder (Effretikon ZH)

«Isch da no frei?» - der S-Bahn-Klassiker. Das Nicken kommt meist widerwillig. Dabei bahnen sich in solchen geteilten Abteilen die spannendsten Begegnungen an. So wie vor einiger Zeit in der S8. Mit meinem kreativen Vorbild Ana betrete ich den Zug. «Isch da no frei?» Wir setzen uns zu zwei Fremden, die in ein Gespräch vertieft sind. «Hey, ich känn im Fall eini», sagt der eine, «die lismet so Mütze! So gschtreifti, die gönd so ufe in Spitz, huere geil!». Seine Begleitung ist beeindruckt. Ich werde hellhörig. Ana schaut irritiert. Unser Abteil-Genosse erzählt weiter: «Weisch, die Kollegin, die macht das dihei, z'Winti! Die hätt im Dachzimmer e riisigi Lismi-Maschine! Und verchauft ihri Mütze im Wullstübli vo de Rosaly». Ein Parallelgespräch ist unmöglich. Ana und ich lauschen gebannt. «Weisch, die Mütze, die passed sich de Chopfform aa, huere geil!». Mit meinem Knie schubse ich Ana an. Sie verdreht die Augen. Erstaunlich, wie gelassen sie bleibt. Wir rattern weiter Richtung Effretikon, während sich unser Abteilnachbar weiterhin brüstet mit den Strickfähigkeiten und den Mützen seiner Kollegin. Gerade als es am Spannendsten wird, erreichen wir Effrektikon. Wir raffen unsere Jacken und Taschen zusammen und planen unseren Abgang. «Tschüss», sagen wir zu den beiden. Sie würdigen uns keines Blickes. Als wir schon fast weg sind, dreht sich Ana nochmal zu ihm um: «Hey! Dini Kollegin, die mit de Mütze, das bin dänn im Fall ich!» Der Arme schaut gedemütigt. Sich mit falschen Freunden zu schmücken, ist grundsätzlich armselig. Dass es so unbarmherzig ans Licht kommt, tut uns fast schon wieder leid.

Soll Katja Walder weiterschreiben -mehr oder weg?

Stimmen Sie ab - per SMS mit mehr oder weg an die Nummer 920 (70 Rp./SMS).